Ausgezeichneter Nachwuchsleistungssport (Beitrag im FORUM-Magazin 28.04.24)

 SPORT

Beim SV GO! Saar 05 wird viel Wert auf die Ausbildung der Jugendtrainer gelegt – das hat Erfolg

Foto: Thomas Wieck

Ausgezeichneter Nachwuchsleistungssport

26.04.2024

SV GO! Saar 05 Leichtathletik und der TV Schwalbach wurden vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) mit dem Hermann-Neuberger-Preis 2023 ausgezeichnet. Beide setzen auf konsequente Ausbildung auf hohem Niveau.

Die Freude ist hörbar: „Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet“, freut sich Claus Keil vom SV GO! Saar 05 über den Gewinn des Hermann-Neuberger-Preises 2023 im Bereich des Nachwuchsleistungssports. Eine Jury, bestehend aus Vertretern des LSVS, der Himmelseher Sportversicherung Weltweit und der Arag-Sportversicherung, hat dies beschlossen. „Wir sind einfach nur sehr glücklich darüber, diesen Preis gewonnen zu haben. Es ist für alle Beteiligten eine Belohnung für die viele Arbeit, die mit viel Herzblut bei den Trainern und Motivation bei den Kindern und Jugendlichen geleistet wurde“, sagt der Sportwart. „Alle haben zusammengearbeitet, und dass wir diese Auszeichnung erhalten haben, erfüllt uns mit Stolz und Freude.“

„Wir sind einfach nur sehr glücklich“

Das gilt auch für die Tänzerinnen und Tänzer des TV Schwalbach. „Ich denke, dass das Gesamtpaket unserer Bewerbung dazu beigetragen hat, dass wir letztlich auch ausgezeichnet wurden“, sagt Trainerin Annika Luxenburger. Wesentlich dabei sind sicherlich die Erfolge im Nachwuchsbereich, vor allem auf internationalem Parkett. Grundlage des Erfolgs ist die engagierte Arbeit der Trainerinnen und Trainer. Ein weiterer entscheidender Punkt: „Das Talent unserer Kinder“, findet Luxenburger: „Ich tanze selbst seit über 20 Jahren und bin immer wieder überrascht und erstaunt, was die Kinder heutzutage schon alles können. Ich verlange teilweise schon hohes Niveau und was die Kinder schon schaffen, hätte ich im gleichen Alter noch nicht gekonnt.“ Grundsätzlich gelte der Leitsatz „Eine Gruppe ist nur so gut, wie der Trainer trainiert.“ Aber: „Damit das funktioniert, muss das große Ganze stimmen. Und das stimmt bei uns: Die Kinder sind super motiviert, fast immer im Training und für ihr Alter wirklich weit“, berichtet Luxenburger nicht ohne Stolz.

Die Trainerinnen und Trainer stehen beim SV GO! Saar 05 im Zentrum der Nachwuchsförderung: Claus Keil findet, dass die „konsequente Förderung und der konsequente Aufbau der Jugendtrainer-Arbeit“ auch den Ausschlag für die Auszeichnung gegeben hat: „Wir haben ausgezeichnete Trainer, die sehr gute Arbeit leisten. Dadurch gelingt es uns auch, hoffnungsvolle Nachwuchssportler bei uns zu halten“, sagt Keil und erklärt: „Wenn man über einige Jahre hinweg mit talentierten Leuten zusammenarbeiten kann, dann kann man auch entsprechende Ziele erreichen. In den vergangenen Jahren haben wir dadurch jedenfalls große Erfolge erreicht.“ Nachwuchssportler des Vereins haben sich sowohl auf Landes-, Südwest- und Bundes- als auch auf internationaler Ebene mehr als nur etabliert.

Der Nachwuchs beim TV Schwalbach  tanzt auf einem hohen Niveau
Der Nachwuchs beim TV Schwalbach 
tanzt auf einem hohen Niveau – Foto: Privat

Ausschließlich auf qualifizierte Trainer zu setzen, „die in der Lage sind, Jugendliche über mehrere Jahre hinweg zu begleiten und aufzubauen“, wie Keil sagt, sei ein Schwerpunkt des Vereins. „Wenn die Athletinnen und Athleten dann ein gewisses Niveau erreicht haben, haben wir auch Trainer, die sie in bestimmten Disziplinen spezialisieren können“, ergänzt er,„Talentierte Nachwuchssportler können bei uns also jede Stufe durchlaufen und werden dabei stets adäquat betreut.“ Vor allem im Kurz- und Langsprint sowie im Mehrkampf ist der SV GO! Saar 05 sehr gut aufgestellt. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Jugendlichen bis einschließlich ihrem 16. Lebensjahr breit ausgebildet werden und dann erst in eine bestimmte Disziplingruppe übergehen“, erklärt Keil.

Der TV Schwalbach setzt darauf, Kinder so lange wie möglich in der gleichen Trainingsgruppe auszubilden. Mit der überaus erfolgreichen Formation Sleek sei man vor etwa acht Jahren gestartet. „Wir belassen die Gruppen in der Konstellation, die dem Alter entspricht. Es ist nicht so, dass wir Leistungsträger aus Trainingsgruppen herausziehen und in einer Gruppe sammeln“, sagt Trainerin Annika Luxenburger und stellt klar: „Das macht unseren Verein aus. Wenn Kinder mit fünf Jahren bei uns angefangen haben und heute noch im Verein aktiv sind, dann trainieren sie noch heute in der gleichen Gruppe.“ Das Konzept führt zu Erfolgen und die wiederum sorgen dafür, dass der Verein mehr Anfragen bekommt, als er bedienen kann: „Leider sind es inzwischen so viele, dass wir nicht alle Kinder aufnehmen können. Unsere Kapazitäten sind nun einmal begrenzt“, sagt Luxenburger.

Kein Mangel an Nachwuchstalenten

Was den TVS von Kooperationen von Tanzschulen mit Sportvereinen unterscheidet, ist, dass kein eigenes Ballettstudio oder sonstige besondere Ausrüstungsgegenstände genutzt werden können. „Wir sind ein reiner Verein ohne ausgebildete, hauptberufliche Tanzpädagogen. Nichtsdestotrotz bekommen wir die Unterstützung des Staatstheaters und profitieren vom Wissen unserer Trainer, das sie sich durch die Ausbildung in unserem Verein angeeignet haben“, stellt Luxenburger klar und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Das geht auch, wenn die Ausstattung im Training manchmal zu wünschen übrig lässt.“ 

Was den Zulauf an Nachwuchsathleten angeht, kann sich auch der SV GO! Saar 05 nicht beschweren. Aber: „Wir haben eine absolute Maxime: Wir werben keine Athletinnen und Athleten aus anderen Vereinen ab“, betont Claus Keil. Es gebe aber immer wieder Talente in anderen Vereinen, die der Perspektive und der Möglichkeiten wegen zu uns wechseln wollen, um auch neue Trainingsreize zu erfahren.

Allerdings: „Heutzutage ist es extrem schwer, Trainer zu finden. Immer weniger junge Leute sind dazu bereit, ihre Freizeit für eine solche Tätigkeit zu opfern, die natürlich einige Stunden in Anspruch nimmt – gerade auch an Wochenenden, wo man selbst mal einfach nur abhängen könnte“, weiß Claus Keil und erklärt: „Gute Trainer sind auch eine Kostenfrage.“ Sein Verein lege großen Wert darauf, dass die Trainer mindestens den C-Lizenz-Trainerschein mit dem Schwerpunkt Leichtathletik Leistungssport haben oder machen, was der Verein mit einem Zuschuss von 50 Prozent der Kosten fördert: „Zusammen mit der Übungsleiterpauschale kommt schon eine Menge Geld zusammen, das wir ohne die Unterstützung von Sponsoren nicht stemmen könnten. Schließlich engagiert der Verein insgesamt 17 Trainerinnen und Trainer, wovon 14 im Kinder- und Jugendbereich tätig sind“, berichtet Keil.

Auf dem Erreichten oder der Auszeichnung ausruhen wollen sich weder die Verantwortlichen des SV GO! Saar 05 noch die beim TV Schwalbach. Vielmehr haben sie schon die nächsten sportlichen Herausforderungen im Blick: „Wir wollen unsere leistungsorientierten Sportlerinnen und Sportler dazu bringen, dass sie zumindest bei Süddeutschen Meisterschaften um Medaillen kämpfen und die Spitzenathleten, bei Deutschen Meisterschaften unter die besten Sechs kommen“, macht Claus Keil klar, und Annika Luxenburger freut sich auf die Teilnahme an den Europameisterschaften Ende des Jahres in Slowenien. 

Sebastian Zenner

Weitere Informationen unter: www.tvschwalbach.dewww.saar05-leichtathletik.de

Info

Insgesamt 14 Vereine haben sich für den Hermann-Neuberger-Preis beworben, davon sechs für den Preis für soziales Engagement und Integration. 22.500 Euro werden von der Arag-Sportversicherung und 5.000 Euro vom saarländischen Ministerium für Inneres, Bauen und Sport zur Verfügung gestellt. Mit der Hermann-Neuberger-Plakette wird die SpVgg Einöd-Ingweiler ausgezeichnet. Über die Hermann-Neuberger-Medaille dürfen sich die RSF Saarwellingen und der Golfverband Saarland freuen. Mit dem ersten Preis für soziales Engagement und Integration wird das CJD Gesundheitszentrum Aqvital ausgezeichnet. Der zweite Platz in dieser Kategorie geht an die SF Köllerbach und die DJK Saarlouis Roden.

Sport – Ehrung